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Martinsmarkt im AWO Seniorenzentrum

Für die Moers-Schwafheimer ist der Martinsmarkt im Seniorenzentrum Tradition. Für die Belegschaft bedeutet er einen gewaltigen Extraaufwand – den sie jedes Mal wieder gerne auf sich nimmt. 

Im letzten Jahr waren bei Dauerregen viele auf dem heimischen Sofa geblieben. Für diesen Martinsmarkt gab es perfektes Spätherbstwetter: knackig kalt und Sonne satt. Und ganz offensichtlich wollten die Besucher*innen nachholen, was sie im Vorjahr verpasst hatten: Es war brechend voll im und um das AWO Seniorenzentrum Moers Schwafheim – und zwar durchgehend. „Im Schnitt dürften es zu jeder Zeit an die 2.000 Gäste gewesen sein, “ schätzt Einrichtungsleiter Rolf Gabriel, der Dienst am Hausstand machte. „Der Einsatz hat sich in diesem Jahr wirklich gelohnt. Die Tombola-Lose waren um halb fünf Uhr ausverkauft und Waffelteig gab es da auch schon nicht mehr.“ 

Der Martinsmarkt ist für Ehrenamtliche fester Bestandteil der ‚Budgetplanung‘: Nicht nur der Freundeskreis des Seniorenzentrums zählt auf die Einnahmen. Der Erlös aus dem Verkauf der leckeren Berlinerballen kommt Bewohner*innen zu Gute, die sich Dinge des täglichen Bedarfs nicht leisten können. Ehrenamtliche Mitarbeiter*innen backen auch jedes Jahr Kekse, die sie zu Gunsten von karitativen Institutionen anbieten.

Viel gekauft wurde auch an den bunten Ständen rund um das Seniorenzentrum. An die 60 Aussteller*innen bringt Maggi van der Eijk vom Sozialen Dienst jedes Jahr unter. Das Interesse ist groß, der Schwafheimer Martinsmarkt beliebt. Die ersten Anfragen für das Folgejahr kommen immer schon kurz nach der Veranstaltung. Mittlerweile gibt es einen festen Ausstellerstamm. Der wird jeweils um zehn bis fünfzehn handverlese ‚Neue‘ ergänzt. „Ein gewisser Wechsel im Angebot ist uns wichtig. Aber ebenso wichtig ist, dass die Qualität stimmt und die Produkte zu unserer Markttradition passen. Nur so bleiben wir attraktiv für unsere Besucher*innen,“ erklärt Einrichtungsleiter Gabriel. 

Um schwindende Attraktivität müssen sich die Organisatoren derweil keine Sorgen machen. Es ist immer noch brechend voll. Überall sitzen und stehen Grüppchen zusammen, plauschen, essen und trinken. Die Aussteller-Stände werden ebenso belagert wie die einrichtungseigene Außengastronomie im Innenhof. Hier wartet man in langen Schlangen geduldig auf Grünkohl, Gänsekeule oder Grillwurst. Sehr beliebt ist auch das Stockbrotfeuer – wobei sich die Frage stellt, wer es spannender findet: Die Eltern oder ihre Kids.

Für letztere steht das Highlight des Nachmittags da noch aus: Der Laternenumzug. In diesem Jahr lässt Sankt Martin sich Zeit – und sein Ross am Aufstellplatz erst einmal in Ruhe von vielen kleinen Händen streicheln. Dann geht es los – mit Blaskapelle. An die 300 Kinder mit bunten Laternen folgen dem Martinsmann durch den wunderbar beleuchteten Park des Seniorenzentrums zum großen Feuer.

Zum Schluss steht Einrichtungsleiter Gabriel mit seinen Mitarbeiterinnen wie in jedem Jahr parat und verteilte Weckmänner. Er ist sichtlich zufrieden. „Mit dem Martinsmarkt stemmt meine Belegschaft jedes Mal ein Mammutprojekt. Und es ist ja nicht so, als hätten wir mit unseren Alltagsjobs nicht schon genug zu tun. Natürlich haben wir darüber nachgedacht, mal ein Jahr Pause zu machen. Aber das geht nicht. Am zweiten Sonntag im November ständen nämlich alle Kinder hier und würden auf den Sankt Martin warten. Und der kann ja nicht einfach nicht kommen.“

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