Monika Essling und Daniela Boegner

Mit Freude im Ehrenamt 

Die AWO Seniorendienste Niederrhein verzeichnen ein überdurchschnittliches freiwilliges Engagement in ihren Einrichtungen. An den 13 Standorten unterstützen rund 400 ehrenamtliche Mitarbeiter*innen die Belegschaft. Zwei von ihnen sind Monika Essling und Daniela Boegner. Ihr Einsatzort ist das Wilhelm-Lantermann-Haus.

Monika Essling hatte ein Einrichtungsstudio in Dinslaken. Mit der Rentenzeit kamen dann die Aufgaben der Großmutter. Auch heute hat sie noch einmal in der Woche Enkelkinderdienst. Als ihre Mutter an Demenz erkrankte und ins Wilhelm-Lantermann-Haus einzog, nahm sie ihre ehrenamtliche Tätigkeit auf. Vier Jahre ist das jetzt her. „Ich weiß gar nicht, wie das passiert ist. Es war ein Prozess. Ich war sowieso jeden Tag hier. Nach und nach kennt man alle und fängt an, sich hier um etwas zu kümmern und da zu helfen. Irgendwann war ich dann offiziell ehrenamtliche Mitarbeiterin – mit Gesundheitszeugnis und Einweisung fürs Rollstuhlfahren.“

Bei Daniela Boegner lief es ähnlich. Anders als Monika Essling ist sie als Briefzustellerin noch berufstätig. Ihre Mutter lebt seit zweieinhalb Jahren im Wilhelm-Lantermann-Haus. „Ich engagiere mich schon seit vielen Jahren in der Kirche. Ins Ehrenamt schlittert man rein. Ich bin sechs Mal in der Woche hier. Da kann ich mich auch nützlich machen. Das ist für mich das Dankeschön dafür, dass man sich so gut um meine Mutter kümmert.“ 

Zu Monika Esslings monatlichem Dämmershoppen kommen immer auch Besucher*innen aus den Seniorenwohnungen. Dann sitzt man bei einem Gläschen Wein oder Eierlikör beisammen und erzählt. Waffeln backen beide Ehrenamtlerinnen regelmäßig – allerdings auf unterschiedlichen Etagen, jede im Wohnbereich der Mutter. Den Kegelnachmittag einmal im Monat organisieren sie gemeinsam. Zusätzlich zu ihren festen Terminen sind sie bei Festen und anderen Veranstaltungen vor Ort im Einsatz und unterstützen die Belegschaft.

24 ehrenamtliche Mitarbeiter*innen arbeiten im Wilhelm-Lantermann-Haus. Auch einige Herren sind dabei. Einmal im Monat gibt es für alle ein Frühstück. Dann werden Termine abgesprochen und man tauscht sich aus. Monika Essling und Daniela Boegner treffen sich übrigens auch regelmäßig in ihrer Funktion als Mitglieder des Nutzerbeirats – und vertreten da die Interessen von Bewohner*innen und Angehörigen.

Warum sie so viel von ihrer Zeit und Energie aufwenden? „Man bekommt viel zurück. Es ist schön zu sehen, wie viel Spaß die alten Leute haben, alleine schon, wenn man sie abends nur kurz zum Essen begleitet,“ erklärt Daniela Boegner. Monika Essling fügt hinzu: „Wenn wir hier reinkommen, sprechen uns die Leute direkt an und fragen: ‚Machen wir heute etwas?‘ 

Die beiden Ehrenamtlerinnen fühlen sich wohl im Wilhelm-Lantermann-Haus. „Die Bewohner*innen kennen uns, die Angehörigen kennen uns, das Personal kennt uns. Es ist wie in einer großen Familie,“ finden sie. Und Monika Essling erzählt, dass sie vor kurzem nach Dienstschluss im Vorbeigehen mitbekommen habe, wie eine Bewohnerin auf sie zeigte und zu ihrer Nachbarin sagte: „Das ist eine Kegelschwester von mir.“ So macht ehrenamtliches Engagement Spaß. Und beide sind sich einig: „Dafür haben wir noch ein paar Jahre Zeit und Energie.“ 

Sie möchten sich auch ehrenamtlich engagieren? Schön! Unsere Einrichtungsleitungen vor Ort freuen sich, von Ihnen zu hören.